Cornelia Apostol
02 Nov
Die Welt als Spiegel deines Bewusstseins

Hast du dich jemals gefragt, warum bestimmte Menschen oder Situationen in deinem Leben immer wieder auftauchen? Warum es Momente gibt, in denen dir plötzlich auffällt, wie viele Menschen um dich herum lügen, betrügen oder ignorant handeln? Oder warum dir bestimmte Verhaltensweisen und Fehler im Außen so unangenehm ins Auge springen?

Die Welt ist dein Spiegel. Alles, was du im Außen wahrnimmst, reflektiert dein Inneres. Das Leben zeigt dir ununterbrochen dein eigenes Bewusstsein – deine Hoffnungen, Ängste, Glaubenssätze und Überzeugungen. Wenn dir die Fehler und Schwächen anderer Menschen auffallen, bietet sich dir die Gelegenheit, in den Spiegel zu schauen und ehrlich in dein Inneres zu blicken. Es mag unbequem sein, doch genau hier beginnt die wahre Selbsterkenntnis.

Oft wünschen wir uns, dass andere Menschen sich ändern oder dass äußere Umstände anders sind, damit wir uns wohler fühlen. Wir hoffen, dass das Außen sich anpasst, weil wir den unangenehmen Gefühlen und den tieferen Aspekten unserer selbst nicht begegnen wollen. Dieser Drang, im Außen Veränderungen herbeizuführen, wird häufig unter dem Deckmantel der Gutmütigkeit verborgen – wir behaupten, dass wir für andere nur das Beste wollen oder dass wir “erwacht” seien und anderen den Weg zeigen müssten. Doch tief im Inneren ist dies oft nur eine Flucht vor der eigenen Auseinandersetzung, ein Versuch, den unbewussten inneren Konflikten aus dem Weg zu gehen. Denn solange wir von anderen Menschen und Situationen fordern, dass sie sich ändern, bleibt der Kern der Veränderung in uns selbst unerkannt und unverändert.

Anstatt über das Verhalten anderer zu urteilen, lade ich dich ein, innezuhalten und Fragen zu stellen: Wo belüge ich mich vielleicht selbst? Wo bin ich nicht ganz ehrlich mit mir oder anderen? Wo betrüge ich meine eigenen Werte? Wo bin ich starr oder ignorant gegenüber Veränderungen und neuen Perspektiven? Indem du dir diese Fragen stellst, lernst du dich selbst auf einer tiefen Ebene kennen und kannst erkennen, wie dein innerer Zustand die Menschen und Situationen anzieht, die dir begegnen.

Vielleicht hast du schon versucht, über das Manifestieren deine Wünsche zu verwirklichen, dich auf das zu fokussieren, was du im Leben gerne hättest. Doch der Weg des reinen Manifestierens ist oft nur eine Fassade – er lenkt unsere Aufmerksamkeit auf das, was uns fehlt, und verstärkt das Gefühl des Mangels. Wenn wir uns immer auf das konzentrieren, was wir nicht haben, dann nähren wir nur den Mangel und festigen unbewusst die Überzeugung, dass das Gewünschte uns fern bleibt. Ebenso sind oft auch positive Gedanken oder das Umdenken, das sogenannte „Mindset-Change“, lediglich eine Art von Schönmalerei: sie überdecken, was in uns verborgen liegt, anstatt uns wirklich mit unseren Themen zu konfrontieren. Es mag eine Weile funktionieren, uns neue Wege zu bahnen oder bestimmte Denkmuster zu verändern, aber ohne tiefere Auseinandersetzung kehren wir meist irgendwann wieder an denselben Punkt zurück, an dem wir ursprünglich standen.

Viele Menschen üben sich heute in Dankbarkeit, schreiben Listen, denken positive Gedanken – aber erleben sie Dankbarkeit wirklich? Allzu oft bleibt sie eine Kopfsache, eine Übung des Verstandes. Doch Dankbarkeit muss tief gehen, sie will gespürt werden, in jeder Zelle deines Körpers. Sie entsteht dann, wenn wir das Geschenk des Lebens in seiner Tiefe fühlen und annehmen, nicht nur darüber nachdenken. Wenn Dankbarkeit zur körperlichen Empfindung wird, beginnt sie das Herz und das Bewusstsein zu weiten und zu verändern – und diese innere Verwandlung bringt Frieden und Fülle, die keinen Mangel mehr braucht.

Im Grunde zielen all diese Methoden und Techniken, die wir so gerne anwenden – positive Gedanken, Achtsamkeit, Mantras und Praktiken – darauf ab, das Leben von uns fernzuhalten, so wie es jetzt ist. Wir versuchen, den Augenblick zu verändern, ihn so zu formen, wie wir glauben, dass er sein sollte, anstatt ihn anzunehmen und wirklich zu fühlen, was in uns aufsteigt und was uns das Leben spiegelt. So blockieren wir unbewusst den Fluss des Lebens, indem wir ihm widerstehen, statt uns mit allem, was ist, zu verbinden.

In meiner Arbeit als psychologische Beraterin habe ich über die Jahre gesehen, wie kraftvoll das Prinzip des Spiegels sein kann. Seit über 15 Jahren beschäftige ich mich mit dem Spiegelgesetz, und es ist eines meiner Lieblingsthemen geworden. Denn oft liegt genau in diesen Spiegelbildern die Chance zur Heilung und zum inneren Wachstum. Die Menschen und Ereignisse um uns herum helfen uns, blinde Flecken zu erkennen, Wunden zu heilen und alte Muster aufzulösen. Sie halten uns einen liebevollen, aber oft auch schonungslosen Spiegel vor, damit wir erkennen, wer wir wirklich sind und wohin wir uns entwickeln dürfen.

Vielleicht spürst du, dass es an der Zeit ist, einen neuen Blick auf deine Spiegelbilder zu werfen und dich ehrlich und liebevoll mit dir selbst auseinanderzusetzen. Ich bin gerne für dich da, um dich auf diesem Weg zu begleiten. Zusammen können wir die Muster identifizieren, die dir immer wieder begegnen, und tief sitzende Themen ins Bewusstsein bringen und lösen. Wenn du Hilfe dabei benötigst, lade ich dich herzlich ein, dich bei mir zu melden. Ich stehe dir gerne zur Seite, damit du nicht nur das Außen, sondern auch dich selbst neu erkennen kannst.

Denn die spannendste Reise, die du in deinem Leben machen kannst, ist die Reise zu dir selbst.

Herzliche Grüße,
Cornelia Apostol

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