In jedem Augenblick, wenn wir sehen, hören, fühlen, da ist es – das Bewusstsein, zart wie ein Flüstern, lebendig wie ein Fluss. Es trägt die Farben der Welt, das Licht und die Schatten, die Freude und das Leid. Doch was ist dieses Bewusstsein? Wer ist derjenige, der all das erfährt?
Vielleicht ist es ein stiller Raum, ein grenzenloser Himmel, in dem die Wolken der Gedanken ziehen, die Sonnen der Freude aufgehen, die Sterne der Erinnerung leuchten. Ein Raum, der nichts will, der einfach da ist – offen, wach, und doch ungreifbar.
Manchmal fühlen wir ein „Ich“, ein kleines Zentrum, das sich als Subjekt des Erlebens begreift. Dieses „Ich“ ist wie ein Bild im Wasser, das in jedem Moment neu entsteht und wieder vergeht. Doch je mehr wir es betrachten, desto mehr löst es sich auf. Es gibt nichts Festes, das wir greifen können. Es bleibt nur ein Geheimnis.
Könnte es sein, dass wir nicht ein festes „Selbst“ sind, sondern das Bewusstsein selbst – ein reiner, formfreier Strom des Erlebens? Dass all das, was wir erleben, einfach nur geschieht, ohne einen Kern, der es festhält? Vielleicht ist der Erfahrende kein Jemand, sondern das Bewusstsein an sich – ein formloses Licht, das in jedem Moment strahlt und doch niemals erfasst werden kann.
Wir sind vielleicht der Ozean und die Wellen zugleich: Der Ozean, der still und tief ist, in dem die Wellen der Gedanken und Empfindungen tanzen. Sie kommen und gehen, doch der Ozean bleibt. So bleibt auch das Bewusstsein, selbst wenn die Formen wechseln und das Erlebte sich stets verändert.
Wer ist also der Erfahrende? Vielleicht ist das die falsche Frage. Vielleicht gibt es keinen „Wer“, kein „Ich“, das etwas erfahren muss. Vielleicht ist alles einfach nur – das Erleben, das Bewusstsein, das in sich selbst leuchtet, frei von jeder Gestalt.
In diesem Leuchten verschmelzen wir mit allem, was ist. Das Ich löst sich auf wie Nebel in der Morgensonne, und was bleibt, ist das reine Sein, das Bewusstsein selbst – zeitlos, grenzenlos, still und doch erfüllt von der ganzen Welt.
Gedanken als Schleier
Was, wenn all die Gedanken, die Geschichten, die Erinnerungen und Ängste nur wie ein Schleier sind, der das wahre Sein verhüllt? Gedanken kommen und gehen wie Wolken am Himmel, doch sie neigen dazu, sich festzusetzen, Muster zu bilden, uns in Vorstellungen über uns selbst und die Welt zu verstricken. Sie flüstern uns Rollen zu – ein Name, eine Geschichte, ein Ziel, das wir erreichen müssen. So sehr, dass wir oft vergessen, wer wir sind, bevor all diese Gedanken beginnen.
Doch was wäre, wenn wir uns diesen Gedanken einmal ganz bewusst stellen? Wenn wir uns fragen: Ist dieser Gedanke wahr? Woher wissen wir, dass er wahr ist? Und was wären wir, wenn wir diesen Gedanken loslassen könnten?
Vielleicht ist es so: Unser wahres Sein ist einfach nur da, wie der Himmel, weit und offen, jenseits der Gedanken. Es existiert nicht „hinter“ den Gedanken, sondern im Raum dazwischen. Doch unser Verstand spinnt ein Netz aus Urteilen und Erwartungen, das uns wie eine zweite Haut umhüllt. Das „Ich“, das „Ich muss“ und „Ich will“ – all das sind nur Gedanken, die wie Nebel die Sicht auf das klare Bewusstsein trüben.
In der Stille, in Momenten, in denen die Gedanken sich legen, taucht etwas anderes auf – eine Klarheit, ein reines Erleben. Wir sehen plötzlich, dass wir nicht die Gedanken sind, die uns ständig umkreisen. Sie sind wie Blätter im Wind, wie Wellen auf dem Wasser, flüchtig und unfassbar. Doch darunter ruht etwas Tieferes, etwas, das nie weicht und niemals verloren gehen kann: das reine Sein.
Was wäre, wenn wir das Vertrauen hätten, diesen Schleier loszulassen? Wenn wir es wagen könnten, uns nicht an die Gedanken zu klammern, sondern einfach in die Stille zu sinken? Dann könnte es geschehen, dass wir uns selbst begegnen, nicht als das kleine „Ich“ mit seinen Sorgen und Plänen, sondern als das reine Bewusstsein, das einfach ist. Ohne Ziel, ohne Urteil – und doch unendlich lebendig.
Dann könnten wir vielleicht erkennen, dass die Gedanken nur wie ein Spiel sind, ein Tanz der Worte und Bilder. Sie sind nützlich, sie können schön sein, doch sie sind nicht das Wesentliche. Das Wesentliche ist das Sein selbst, das Bewusstsein, das all diese Gedanken trägt, aber niemals von ihnen gefangen werden kann.
Und in dieser Erkenntnis, in dieser stillen Freiheit, könnte das größte Mysterium liegen: Dass wir schon immer alles waren, wonach wir gesucht haben. Dass wir nichts mehr brauchen, als nur zu sein.
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Liebste Grüße
Conni